Schon immer galt: ein schöner Gastro Außenbereich kann ein wahrer Gästemagnet sein! Sobald es warm genug ist, lohnt es sich also für Gastronomen, die Freiluftsaison zu eröffnen.
Ob Biergarten, Restaurant mit Außenplätzen oder Strandbar: es lohnt sich auf jeden Fall, sich frühzeitig im Jahr Gedanken zu machen, wie man den Außenbereich möglichst perfekt für die Outdoor-Bewirtung vorbereitet!
Themenübersicht "Außengastronomie: Tipps & Inspirationen zur Freiluftsaison"
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Außengastronomie: Eigener Biergarten oder Sondernutzungserlaubnis?
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Was für weitere rechtliche Vorgaben muss ich bei der Außengastronomie beachten?
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Tipps für eine Wohlfühlatmosphäre im Gastronomie Außenbereich
Außengastronomie: Eigener Biergarten oder Sondernutzungserlaubnis?
Bevor Du daran gehst, Dich optimal auf die Freiluftsaison in der Gastronomie vorzubereiten, ist zunächst einmal die wichtigste Frage zu klären: Gehört zu Deinem Gastronomiebetrieb bereits eine Terrasse, ein schöner grüner Hinterhof oder sogar ein eigener Biergarten mit dazu? Falls ja, dann klasse! In dem Fall brauchst Du Dich nämlich nicht um eine Sondernutzungserlaubnis bei Deiner Stadt oder Deiner Gemeinde bemühen.
Aber Achtung: Erweiterst Du Deine Gastronomie nachträglich um einen Außenbereich, dann ist auch eine Erweiterung der Gaststättenkonzession nötig. Diese kannst Du beim für Dich zuständigen Ordnungs- oder Gewerbeamt beantragen. Es gelten hierbei dieselben Voraussetzungen, wie bei einem regulären Antrag auf eine Konzession. Eine Gaststättenkonzession brauchst Du nur dann nicht, wenn Du keine alkoholischen Getränke in Deiner Gastronomie ausschenkst.
Nun zur Sondernutzungserlaubnis: Diese musst Du immer dann beantragen, wenn Du eine öffentliche Fläche für Deine Gastronomie verwenden willst. Auch diese Erlaubnis beantragst Du bei Deiner Stadt oder Kommune.
In vielen Städten wurde diese Sondernutzungserlaubnis während der Pandemie kostenlos zur Verfügung gestellt, um die Gastronomiebetriebe in der Corona-Krise zu unterstützen. Dieses Jahr wird jedoch in vielen Fällen wieder eine monatliche Gebühr für die Nutzung von öffentlichen Flächen fällig.
Kümmere Dich um die Sondernutzungserlaubnis am besten bereits möglichst früh im Jahr, dann bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Denn wenn es dann doch einmal sehr früh im Jahr zu frühlingshaften Temperaturen kommen sollte, wäre es schade, wenn Du auf diesen zusätzlichen Umsatz nur deswegen verzichten musst, weil Du noch keine Sondernutzungserlaubnis besitzt.
Übrigens: Oft ist ein Antrag auf Sondernutzungserlaubnis auch ganz bequem über ein Online-Formular möglich.
Was für weitere rechtliche Vorgaben muss ich bei der Außengastronomie beachten?
Du hast sowohl die die Erweiterung Deiner Gaststättenkonzession, als auch die Sondernutzungserlaubnis? Perfekt! Doch das ist nicht alles, worauf Du achten musst, wenn Du ein Restaurant oder ein Café mit Außenplätzen betreibst. Es gibt noch ein weiteres wichtiges Thema für den Outdoor-Gastrobereich: Der Lärmschutz und daraus resultierend auch die Öffnungszeiten im Außenbereich!
Gaststätten unterliegen dem Gaststättengesetz und dem “Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge” oder kurz: Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG).
Wie laut darf meine Außengastronomie also sein? Es gibt eine Verwaltungsvorschrift mit Namen TA Lärm, die für die Außengastronomie zwar nicht gilt, aber von Behörden, bzw. Gerichten oft eben als Orientierungshilfe herangezogen wird, sollte es zu Beschwerden kommen.
Ziffer TA Lärm |
Ausweisung |
Immissionsrichtwert tagsüber (6:00 bis 22:00 Uhr) |
Immissionsrichtwert nachts (22:00 bis 6:00 Uhr) |
---|---|---|---|
6.1 a |
Industriegebiet |
70 dB(A) |
70 dB(A) |
6.1 b |
Gewerbegebiet |
65 dB(A) |
50 dB(A) |
6.1 c |
Urbanes Gebiet |
63 dB(A) |
45 dB(A) |
6.1 d |
Kern-, Dorf- & Mischgebiet |
60 dB(A) |
45 dB(A) |
6.1 e |
Allgemeines Wohngebiet |
55 dB(A) |
40 dB(A) |
6.1 f |
Reines Wohngebiet |
50 dB(A) |
35 dB(A) |
6.1 g |
Kurgebiet, Krankenhaus & Pflegeanstalt |
45 dB(A) |
35 dB(A) |
Quelle: Wikipedia
Darüber hinaus muss davon abgesehen in der Außengastronomie, anders als in der Innengastronomie bei den meisten Bundesländern, immer noch eine Sperrstunde.
Ab welcher Uhrzeit diese beginnt wird von dem dafür zuständigen Ordnungsamt festgelegt und richtet sich üblicherweise nach den Bestimmungen zur Nachtruhe. Meist ist die Sperrstunde für die Außengastronomie zwischen 22 und 24 Uhr angesiedelt. Allerdings kann es sein, dass diese Zeiten für Wochenenden nochmals abweichend sind.
Zusätzlich ist es jedoch auch häufig möglich, zu besonderen Anlässen wie z.B. bei der Fußball-WM oder während der Karnevalszeit Ausnahmeregelungen für nochmals längere Öffnungszeiten zu erhalten.
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Tipps für eine Wohlfühlatmosphäre im Gastronomie Außenbereich
Was für die Gastronomie bei Innenräumen wichtig ist, spielt in der Außengastronomie eine genau so große Rolle: Es kommt auf das Gesamtkonzept des Restaurants an, das sich in jedem Detail widerspiegeln sollte.
Vorbei die Zeiten, als man mit Plastikstühlen und häßlichen Sonnenschirmen Gäste anlocken wollte - denke bitte immer daran, dass es es der erste Eindruck ist, der zählt und man keine zweite Chance auf einen guten ersten Eindruck hat! Und für viele Außengastronomieflächen gilt, es ist das Erste, was ein Gast von Deinem Gastronomiebetrieb sieht!
Ein Gastronomie-Gesamtkonzept, das sich in allen Details widerspiegelt, bedeutet, dass Du Dir alles genau überlegen solltest: Angefangen vom Mobiliar, über verwendete Lichtquellen bis hin zum Geschirr, der Dekoration und dem Außenplatz an sich. Bitte bedenke, dass alles, was Du in der Außengastronomie verwendest, der Witterung viel mehr ausgesetzt ist, als Dinge, die Du in den Innenräumen Deiner Gastronomie verwendest.
Dementsprechend musst Du dir genau überlegen, was am besten für Dich passt. Du möchtest gern alles in schönem und eleganten Weiß haben? Eine tolle Idee, in dem Fall musst Du jedoch daran denken, dass Sitzbezüge, Sonnenschirme, Tischdenken und ähnliches wahrscheinlich weitaus häufiger gereinigt werden müssen, als andere Farben.
Auch das Material der Außenmöbel spielt eine große Rolle, was die Beständigkeit angeht. Hier ist es eventuell besser, anfangs zunächst etwas tiefer in die Tasche zu greifen und auf eine höhere Qualität und robusteres Material zu setzen.
Wenn Du Mobiliar, Geschirr und alles Weitere bereits besitzt, musst Du am Anfang des Jahres nur frühzeitig daran denken, alles wieder rechtzeitig zu “entmotten”.
Prüfe am besten gleich am Jahresanfang, ob Sachen repariert, nachgekauft oder erneuert werden müssen und mache frühzeitig einen Plan zusammen mit Deiner Mannschaft, das gesamte Außenmobiliar plus Zubehör früh genug zu reinigen, bevor es die ersten warmen Wochenenden gibt, die dann auf jeden Fall auf ein volles Haus bzw. eine volle Außengastro hoffen lassen.
Außengastronomie: Tipps für kältere Tage
Die Außengastronomie ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden und hat sich spätestens seit Corona zum Dauerbrenner entwickelt. Leute sitzen nun auch gerne draußen, wenn es nicht gerade 30 Grad im Schatten ist. Das bedeutet einerseits, man kann auch an etwas kälteren Tagen mit Gästen im Außenbereich rechnen, auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass man darauf vorbereitet sein sollte.
Für kühlere Tage oder auch kühlere Abende empfiehlt es sich, Decken für die Kunden bereit zu legen. Für noch mehr Wärme sorgen natürlich die allseits bekannten gasbetriebene Heizpilze oder Infrarotwärmestrahler.
Doch Vorsicht! In sehr vielen Städten sind sowohl Heizpilze als auch infrarotbetriebene Wärmestrahler aufgrund der schlechten Umweltbilanz verboten. Da dies in jeder Stadt oder im Fall von Berlin sogar in jedem einzelnen Bezirk anders gehandhabt wird, frag am besten direkt bei Deiner Stadt oder Kommune an.
Es ist als sicherlich nachhaltiger und umweltbewußter, mit warmen Decken und kuscheligen Stuhlauflagen (z.B. aus Kunstfell) Deinen Gästen den Aufenthalt im Freien angenehmer zu machen.
Auch Überdachungen, bzw. Seitenwände oder geschickt platzierte Pflanzen können Wind und Wetter etwas abhalten - doch auch hier muss natürlich darauf geachtet werden, dass die womöglich nötige Baugenehmigung auch rechtzeitig beantragt wird.
Die i-Tüpfelchen in der Außengastro
Neben einer schönen Ausstattung kannst Du noch mehr tun, um Deine Gäste für Dich zu begeistern, so dass sie gerne wiederkommen. Es sind oft nur Kleinigkeiten, die dem Gast zeigen, dass Du Dir wirklich Gedanken darum gemacht hast, wie der Aufenthalt in Deiner Außengastronomie möglichst perfekt wird.
Über kostenloses Wifi auch im Außenbereich werden sich sicherlich viele Deiner Gäste freuen. Du könntest für die geliebten Vierbeiner Deiner Gäste immer einen Napf mit Wasser aufstellen - auch Hunde brauchen an heißen Tagen mehr Flüssigkeit!
Als weiteres kleineres Extra könntest Du z.B. auch Sonnencreme und Fächer auslegen, wenn es doch mal zu heiß wird. Auch Mückenspray oder Kerzen, die Mücken abhalten sind in der Sommerzeit praktisch.
Wenn Du sehr viel Platz hast, kannst Du neben Deinem kulinarischen Angebot eventuell noch andere Freizeitaktivitäten anbieten. So wird dann der Restaurantbesuch zum wirklichen Erlebnis oder sogar zum Mini-Kurzurlaub.
Was für Deine Gastro die “richtige” Zusatzaktivität ist, hängt natürlich vor allem davon ab, wer Deine Zielgruppe und Dein Hauptpublikum ist.
Möchtest Du vor allem Familien ansprechen, dann ist es sicherlich eine super Idee, einen Kinderspielplatz zu haben. Willst Du eher aktive und sportliche Menschen ansprechen, ist vielleicht ein Basketballkorb oder eine Tischtennisplatte der richtige Ansatz …
Arbeitsschutz in der Außengastronomie
Für Dein Servicepersonal bedeutet die Arbeit in der Außengastronomie mehr Stress. Erstens, da die Frequenz der Gäste meist höher ist als in Innenräumen und zweitens, weil die Wege einfach länger sind. Drittens ist auch Dein Servicepersonal draußen der Witterung mehr ausgesetzt als drinnen. Arbeiten in der prallen Sonne ist einfach viel anstrengender und kann sogar gesundheitsschädlich sein.
Achte daher darauf, dass Deine Mitarbeiter genügend oft Pausen machen können. Außerdem sollten die Schichten möglichst so gelegt werden, dass nicht ein Mitarbeiter die gesamte Zeit während der heißesten Mittagsstunden arbeitet - teile das wenn möglich auf mehrere Mitarbeiter auf oder lass sie zwischen innen und außen wechseln.
Achte darüber hinaus, dass Deine Mitarbeiter sich vor der Sonne schützen können. Stelle ihnen Sonnencreme und auch Sonnenmützen zur Verfügung und sorge für ausreichend Getränke für Dein Personal.
Stress und Arbeitswege reduzieren
Vielleicht hast Du auch die Möglichkeit, eine extra kleine Bar oder einen Grill auf der Fläche Deiner Außengastronomie zu stellen, so dass nicht für alles der eventuell weite Weg in die Innenräume gemacht werden muss.
Eine weitere Möglichkeit, den Stress und auch die Wartezeit für Deine Gäste zu verringern ist das Funkbonieren. Hierbei hat jeder Deiner Mitarbeiter ein kleines Android-Gerät, mit dem er oder sie Bestellungen aufnehmen und drahtlos direkt an die Bar oder die Küche senden kann.
Übrigens: Mit der Orderpro oder Orderpro Plus App von Tillhub hast Du jetzt auch die Möglichkeit, beliebig viele Android-Geräte an Dein Tillhub Gastro Kassensystem anzubinden und mit dem Funkbonieren Zeit und Stress zu sparen!